Berufliche Netzwerke sind fast unverzichtbar für Bewerber. Die Zeiten, in denen eine schlichte Bewerbung ausreichte, um sich professionell zu präsentieren, sind seit Facebook und Co. vorbei. Wer Personaler beeindrucken will, zeigt sich auch im Internet von seiner besten Seite. Soziale Netzwerke, die sich auf den beruflichen Aspekt konzentrieren, sind die beste Wahl.
Soziale Netzwerke im Visier der Personaler
Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom werden auch die sozialen Profile der Bewerber ausgewertet. Rund jedes zweite Unternehmen (46 Prozent) recherchiert in sozialen Netzwerken. Für die Studie wurden 408 Personalverantwortliche in Firmen ab 50 Mitarbeitern befragt. Berufliche Netzwerke wie Xing und LinkedIn werden häufiger ausgewertet als soziale Profile, deren Fokus eher auf private Einträge ausgerichtet ist. „Profile in Sozialen Netzwerken sind oft aussagekräftiger als eine kurze Bewerbung. Deshalb werden Personalabteilungen künftig noch häufiger darauf zurückgreifen, um sich ein Bild von Kandidaten zu machen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
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Partyfotos in sozialen Netzwerken kein Ablehnungsgrund
Mehr als jeder siebte Personalchef (15 Prozent) hat einem Bewerber aufgrund seines sozialen Profils schon einmal eine Absage erteilt. In 90 Prozent der Fälle lag dies an Ungereimtheiten zwischen den Angaben in der Bewerbung und den Einträgen im sozialen Profil. Jeder dritte Personaler (32 Prozent) gab an, dass der Grund für die Ablehnung inkompetente fachliche Äußerungen des Bewerbers waren. Für sechs Prozent waren dort auffindbare Beleidigungen ausschlaggebend, den Kandidaten abzulehnen. Partyfotos oder politische Einstellungen hingegen liegen dabei nicht im Fokus der Personalchefs. „Kein Personalentscheider ist so weltfremd, dass er Bewerber aussortieren würde, weil sie ausgelassen feiern. Es gibt aber Grenzen bei dem, was öffentlich ins Netz gestellt werden sollte“, so Rohleder.
Bei der Recherche in sozialen Netzwerken achten Verantwortliche vor allem auf die fachliche Qualifikation des Bewerbers (89 Prozent). 72 Prozent prüfen, wie sich ein Kandidat zu Themen seines Fachgebiets äußert. Welche Aussagen der Kandidat über das Unternehmen und seine Wettbewerber macht, prüfen 56 Prozent der Personalentscheider. Fast jeder Zweite (44 Prozent) ist zudem an den Freizeitaktivitäten und Hobbys des potenziellen Mitarbeiters interessiert, 34 Prozent nehmen öffentlich zugängliche Schnappschüsse genau unter die Lupe.
Lesetipp:
Berufliche Netzwerke: Klare Trennung zwischen Beruf- und Privatleben
Soziale Netzwerke eröffnen jedem vielfältige Möglichkeiten, sich selbst und seine Talente ins rechte Licht zu rücken. Wie im echten Leben sollte auch virtuell zwischen Beruf und Privatleben eine Grenze gezogen werden. Ein berufliches Netzwerk wie Xing oder LinkedIn eignet sich als professionelle Visitenkarte im Netz. Hier ist klar, dass der Fokus auf der Präsentation des beruflichen Könnens liegt. Auch private und berufliche Kontakte lassen sich so trennen. Besonders sinnvoll, wenn du deine sozialen Netzwerke rein privat nutzen willst. Auch Freundschaftsanfragen vom Chef oder ungeliebten Kollegen können so höflich an ein berufliches Netzwerk verwiesen werden, ohne den Betriebsfrieden zu riskieren.
Social Media: Frühjahrsputz bei Facebook und Co.
Auch wenn Personaler vorwiegend ein Auge auf die beruflichen Netzwerke haben, solltest du deine privaten Profile regelmäßig prüfen. Bei den meisten ist es möglich, sich dein Profil aus der Sicht der Öffentlichkeit anzeigen zu lassen. Nutze diese Funktion des Öfteren. Die Datenschutzeinstellungen bedürfen ebenfalls einer regelmäßigen Kontrolle. Bei Änderungen werden oftmals Standardeinstellungen übernommen, die möglicherweise nicht in deinem Interesse liegen. Bevor du öffentlich etwas teilst, überlege genau, ob dies für jeden zugänglich sein soll. Zwar sind zum Beispiel Partybilder laut Bitkom-Umfrage kein Problem, dennoch gibt es auch hier Bilder, die selbst hartgesottene Personaler nicht verkraften. Aktualisiere oder lösche verwaiste Social-Media-Profile, wenn du sie nicht mehr nutzt. So besteht nicht die Gefahr, dass dein Account unbemerkt gehackt und für Zwecke verwendet wird, die dich deine Stelle kosten könnte.