Wirtschaft grenzt Hauptschüler aus

Fast zwei Drittel aller Ausbildungsplätze in der IHK-Lehrstellenbörse bleiben Jugendlichen mit Hauptschulabschluss verwehrt. Das geht aus einer am heutigen Montag veröffentlichten Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor. Hierfür wurden Ende März 2015 die fast 44.000 offenen Ausbildungsplätze der bundesweiten IHK-Lehrstellenbörse ausgewertet.

Im gewerblich-technischen Bereich haben Jugendliche ohne Abitur oder mittlerer Reife deutlich weniger Chancen auf eine Ausbildungsstelle. 85,4 Prozent der Firmen, die eine Ausbildung zum Mechatroniker anbieten, verlangen einen höheren Bildungsabschluss. Bei den Zerspanungsmechanikern sind es fast die Hälfte (47,1 Prozent). Die Bewerbung für einen Bank- oder Bürojob ist für Hauptschüler laut Studie nahezu aussichtslos. Jeweils über 90 Prozent der offenen Ausbildungsplätze im Bereich Büromanagement (91,2 Prozent), Groß- und Außenhandel (93,2 Prozent) sowie bei den Industriekaufleuten (92,8 Prozent) setzen den mittleren Bildungsabschluss oder höher voraus. Schwerer haben es nur Jugendliche ohne Schulabschluss, ihnen stehen nur knapp vier Prozent der angebotenen Lehrstellen offen.