Twitter will Wahlwerbung besser kennzeichnen

Der Kurzmitteilungsdienst Twitter will Wahlwerbung künftig besser kennzeichnen. Nutzer sollen Details zu Werbeanzeigen sowie deren Verantwortlichen erhalten.

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Twitter verspricht mehr Transparenz bei Wahlwerbung

Wie leicht sich soziale Netzwerke für Stimmungsmache und Manipulationsversuche nutzen lassen, zeigte die US-Wahl im letzten Jahr. Die Big Player der Szene wie Facebook und Twitter bemühen sich seitdem vermehrt um Transparenz. Twitter will künftig Wahlwerbung sowie Werbeanzeigen allgemein besser kennzeichnen, teilte der Konzern am Dienstag in seinem Blog mit.

In den USA gibt es derzeit keine gesetzlichen Regelungen, wie soziale Netzwerke mit politischen Werbeanzeigen umzugehen haben. Bestehende Vorgaben, die für  Wahlwerbung im TV und Radio gelten, finden hier keine Anwendung. Um möglichen Regulierungsversuchen der US-Politik vorzugreifen, will Twitter Wahlwerbung in Zukunft besser kennzeichnen. In einem „Transparenz-Center“ solle demnächst für jeden einsehbar sein, wer unter anderem hinter den Werbeanzeigen steckt und inwieweit diese persönlich auf den jeweiligen Nutzer zugeschnitten sind.

Politische Stimmungsmache mit gefälschten Twitter-Accounts

Wer auf Twitter für seinen Account werben will, kann mit überschaubaren Summen eine relativ große Reichweite erzielen. Eine Werbeanzeige in Form eines oder mehrerer ausgewählter Tweets wird im Feed von Nutzern ausgespielt, auch wenn sie dem Nutzer nicht folgen. Solche Anzeigen lassen sich explizit auf bestimmte Regionen und Nutzergruppen zuschneiden, was die Erfolgsquote deutlich erhöht. Twitter stellte zuletzt fest, dass zahlreiche mutmaßlich aus Russland betriebene gefälschte Twitter-Profile in den USA gezielt Tweets mit politischen Botschaften verbreiteten. Diese sollten Spannungen zwischen sozialen und ethnischen Gruppen befeuern.

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Twitter betonte allerdings, dass die neue Transparenz-Offensive nur eindeutig erkennbare Wahlwerbung mit der Nennung von Kandidaten oder Parteien, die in den Monaten vor einer Abstimmung verbreitet werden, betrifft. Damit hätte diese kaum Einfluss auf die festgestellten mutmaßlichen russischen Tweets gehabt. Die bekannt gewordenen Beiträge waren meist nicht als solche erkennbar, da sie sich als einfache Tweets einzelner Nutzer tarnten.

Laut Twitter wird das Update zunächst in den USA und danach weltweit ausgerollt.